25 Jahre ist es nun schon her, dass sich, in politisch turbulenten Zeiten, frei denkende Sander Bürgerinnen und Bürger zusammenschlossen, um ihre Vision von einer unabhängigen und frei denkenden politischen Gruppierung in Sand wahr werden zu lassen.
Ein Vierteljahrhundert mit Höhen und Tiefen, unter dem Strich aber kann man auch gerade zurzeit wieder feststellen: Sie hatten Recht!
25 Jahre, die es groß zu feiern gilt. Doch stellt sich gerade in der jetzigen Zeit die Frage nach dem wie? Denn gerade die letzten Monate haben uns deutlich vor Augen geführt, dass eine konkrete und vernünftige Planung eines solchen Events derzeit schier unmöglich zu sein scheint.
Wie vor 25 Jahren schon, ist wieder Vertrauen in die Zukunft, Entschlossenheit und Energie gefragt und wir hoffen auch diesmal wieder belohnt zu werden. Sobald konkrete und gesundheitlich vertretbare Planungen vorliegen, werden diese von der Vorstandschaft mitgeteilt.
Der Stein des Anstoßes
„Alles was du sagst sollte wahr sein. Aber nicht alles, was wahr ist, solltest du auch sagen.“(Voltaire), oder frei nach Wilhelm Busch: „Ach, das war ein komisch Ding, wenn es um den Grabstein ging.“
Spätestens mit der letzten Gemeindeblattausgabe wurde es jedem klar, dass die Diskussion im Gemeinderat um den „Grab-Gedenkstein“ von Anton Ruß nicht der Person wegen geführt wurde, sondern um die Umstände, wie dieser Gedenkstein aufgehängt wurde, ob diese Form des Gedenkens auch die richtige Wahl war und warum der Gemeinderat vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. An dieser Stelle darf noch erwähnt werden, dass auch wenn die Zuständigkeit für eine Erinnerung/Ehrung beim Bürgermeister liegt, bauliche Veränderungen in den Zuständigkeitsbereich des Gemeinderates fallen müssten.
Es wäre ein Leichtes gewesen, bereits zu Anfang die ganze Sache mit einer öffentlichen Klarstellung der begangenen Versäumnisse bei der Durchführung sprichwörtlich zu den Akten zu legen. Und sicherlich hätte eine kurze Entschuldigung der für diese Versäumnisse verantwortlichen Person der ganzen Situation gedient.
Aber während Anton Ruß seinerzeit klare Kante und Rückgrat gegenüber dem Nationalsozialismus bewies, auch mit der Gefahr im Nacken sich selbst und seinen Angehörigen schaden zu können, werden heute nur noch schwammige Aussagen in den Raum geworfen, dass alles „suboptimal“, „ungünstig“, „unglücklich“ oder „weniger gut“ gelaufen wäre. Warum ist klar, denn, in sich tragen diese Aussagen ja etwas Positives: „optimal“, „günstig“, „glücklich“ oder „gut“, Begriffe, die dem Zuhörer wohlwollender im Gedächtnis bleiben als die klaren Eingeständnisse „schlecht“, negativ“ oder „falsch“.
In Zeiten in denen Politiker andere kritisieren, Rücktritte fordern, aber ihre eigenen Fehler verniedlichen, von diesen ablenken oder totschweigen, sollte einem mehr denn je bewusst werden, dass Menschen wie Anton Ruß, die standhaft Haltung und Rückgrat bewiesen haben, heutzutage keineswegs selbstverständlich sind. Alleine schon deshalb ist seiner Person und seinen Taten würdig zu gedenken. Ob dies in dieser Form gelungen ist, ist letztlich Geschmackssache und über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten.
Viel Gebrüll um den Müll
Sichtlich überrascht über die, Ende des Jahres 2020 kurzfristig angekündigte, Gebührenanpassung des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises Haßberge, für die nächsten drei Jahre, waren sicherlich nicht nur die Gemeinderäte der Freien Sander Bürger. Überrascht sowohl über die Höhe als auch die Art der durch-geführten Gebührenerhöhung.
So kommen pauschal ganze neun Euro zusätzliche Müllgebühren pro Einwohner in diesem Jahr auf die Sander Bürgerinnen und Bürger zu, die sich gemäß eines Presseberichts in der Mainpost durch geringere Rückstellungen, zusätzliche Sammeltermine für die Kompostierung, gestiegene Entsorgungskosten und eine gestiegene Müllmenge begründen. Alles an sich nachvollziehbare Gründe, nur warum die Gebührenerhöhung als Pro-Kopf-Pauschale umgesetzt und nicht auf den tatsächlich anfallenden Abfall pro Tonne umgerechnet wurde, erschließt sich für die FSB-Gemeinderäte hier derzeit nicht. Jörg Kümmel und Johannes Krines sehen unter den in der Presse genannten Umständen durch die erhobene Pro-Kopf-Pauschale politisch auch ein falsches Signal, da diese Pauschale an sich keinen Unterschied macht, ob in einer Gemeinde Müll vermieden wird oder nicht.
Ist die gelbe Tonne schuld?
Kaum standen die Kostenerhöhungen der Müllgebühren im Raum, entbrannte die Diskussion um die gelbe Tonne aufs Neue, insbesondere ob diese für die Erhöhung verantwortlich sei oder nicht. Schnell machten ihre Gegner die gelbe Tonne für die Kostensteigerung verantwortlich und ebenso ihre Befürworter die noch betriebenen Wertstoffhöfe.
Tatsache ist, dass die gelbe Tonne bei jedem daheim im Dualen System bereits durch die Verpackung bezahlt wird und deshalb dem Verbraucher an sich nichts kostet. Tatsache ist aber auch, dass der Landkreis in den vergangenen Jahren für das Sammeln und Trennen der Wertstoffe auf den Wertstoffhöfen eine Vergütung erhalten hat, welche mindestens die Wertstoffhöfe refinanziert haben sollte. Diese vom Dualen System bezahlte „Mitbenutzungsgebühr“ der Wertstoffhöfe fiel 2020 ersatzlos weg, was aber sowohl den Gegnern als auch den Befürwortern der gelben Tonne lange vorher wohl bekannt war.
Viel interessanter finden die FSB-Gemeinderäte aber einige, vom Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes bei der Vorstellung des Geschäftsberichts 2019 getätigten Aussagen. So bezifferte Winfried Neubauer in einem Artikel von infranken.de den Verlust an Mitbenutzungsentgelten pro Haushalt und Jahr lediglich auf zehn Euro, was weit unterhalb der jetzt im Raum stehenden neun Euro Erhöhung pro Kopf liegt.
Außerdem lag anscheinend bereits im Jahr 2019, also vor der gelben Tonne, schon ein Defizit bei den Müllgebühren von 490.000 Euro vor, welches nur durch das noch vorhandene Guthaben bereinigt werden konnte. Allein die Projekte wie „Möbel ZAK“ oder die „Wühlkisten“ schreiben beide nach Neubauer Verluste im mittlerweile sechsstelligen Bereich.
Generell sehen die FSB-Gemeinderäte Kümmel und Krines noch Transparenzbedarf und haben sich zum Ziel gemacht, herauszufinden aus welchen Kostenfaktoren sich die Müllgebühren der Bürgerinnen und Bürger tatsächlich zusammensetzen.
@freie-sander-buerger.de
Um auch trotz der geltenden Kontaktbeschränkungen mit den FSB-Gemeinderäten leichter Kontakt aufnehmen zu können, haben wir die E-Mail-Adressen unserer Gemeinderäte einfacher gestaltet. Zukünftig können Sie unsere FSB-Gemeinderäte unter folgenden Adressen anschreiben:
christian.lorz@freie-sander-buerger.de, joerg.kuemmel@freie-sander-buerger.de,
johannes.krines@freie-sander-buerger.de, mark.werner@freie-sander-buerger.de
Bleiben Sie gesund!
Für die FSB-Vorstandschaft
Dr. Jörg Kümmel, Gabriele Haupt, Wolfgang Mühlfelder