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„Ein Apfelbaum wächst nicht in drei Tagen“

Man sagt: „Ein guter Whisky sollte 12 Jahre liegen, damit er sich entwickelt und seinen Wert steigert.“, beim Sander Hochwasser-Audit dauerte es nur 32 Monate nach Antragstellung der Freien Sander Bürger, bis dieses am 13./14. März durchgeführt wurde. Zwei Tage intensive und höchst informative Gespräche, so dass sich bereits schon am zweiten Tag zeigte, dass sich das Warten absolut gelohnt und die Gemeinde Sand hierdurch einen enormen Wert erhalten hat.

Unter Leitung der Herren Ackermann und Schneider von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) wurde gemeinsam mit Vertretern des Wasserwirtschaftsamts Bad Kissingen, der Verwaltung, Feuerwehr und Wasserwacht sowie fünf interessierten Gemeinderäten, drei von den Freien Sander Bürgern, die Situation der Gemeinde Sand am Main intensiv durchleuchtet und offen diskutiert.

Starkregen und Hochwasser

sind leider keine Jahrhundertereignisse mehr

„Ziel unseres Antrags zum Hochwasser-Audit war es nicht nur das Hochwasser im Wörth und der Au, sondern auch die Bedrohung durch Überflutungen durch Starkregenereignisse im ganzen Dorf offen zu legen.“ fasste Jörg Kümmel die beiden erfolgreichen Tage zusammen. So gelang es den beiden Hochwasser-Experten der DWA in einem sehr guten und offenen Informationsaustausch mit den Anwesenden, insbesondere unserem 
1. Bürgermeister Bernhard Ruß sowie unserem 3. Bürgermeister Dr. Jörg Kümmel und deren Wissen und Erfahrung, ein Gesamtbild von der Situation in Sand am Main zu zeichnen. Hieraus konnten wertvolle Informationen und aktuelle sowie praktische Tipps an die Verwaltung, die Feuerwehr und die Wasserwacht weitergegeben werden, auf die sie zukünftig zurückgreifen können.

Vorsorge verhindert keine Überflutung, 

aber mindert die Schäden

Bereits zu Beginn des Audits wurde von den beiden Moderatoren klargestellt, dass sich dieses Audit nicht um technische Hochwasserschutzmaßnahmen, sondern um die verschiedenen Möglichkeiten in der Vorsorge ging. Hierzu zählen die Flächenvorsorge, das hochwasserangepasste Bauen, die Informationsgewinnung und -weitergabe durch Vorhersagen und Alarmierungen, die Aufgaben der Feuerwehr und Wasserwacht, aber auch die Eigenvorsorge der von Überflutungen betroffenen Grundstücksbesitzer sowie deren Risikovorsorge. 

Nur wer sein persönliches Risiko kennt,

kann sich schützen!

„Hochwasser ist eigentlich der falsche Begriff, denn bei Hochwasser stellen sich die meisten in Sand nur die Überflutung des Mains vor und fühlen sich nicht direkt betroffen!“, stellte Jörg Kümmel während des Audits klar fest. So sind wir in Sand im Ergebnis für ein normales Hochwasser gut bis sehr gut aufgestellt. Im Bereich des Auftretens eines sogenannten Jahrhunderthochwassers besteht allerdings noch Handlungsbedarf. Dies gilt auch bei möglichen Überflutungen durch Sturzfluten infolge von Starkregenereignissen im gesamten Dorfgebiet. „Absolut begeistert hat mich die Möglichkeit des Sturzflutrisikomanagements, bei dem eine individuelle Starkregenkarte mit Fließwegen für das ganze Dorf berechnet wird. Hier kann unter Berücksichtigung des Kanalsystems die Gefahr für einzelne Häuser abgewogen werden.“ resümierte Jörg Kümmel und stellte fest, dass eine solche Untersuchung zukünftig für Sand anzustreben sei. Gerade die Starkregenereignisse nehmen immer mehr zu, wie es 2021 im Landkreis Haßberge mit dem Flächenzentrum der Einsatzlage in Zeil am Main war.

Ein großes Anliegen des Audits war es, alle Bewohnerinnen und  Bewohner für die Risiken einer  Überflutung zu sensibilisieren und bestmöglich zu informieren, da letztlich sowohl bei Gewerbetreibenden als auch bei Privatpersonen eine gesetzliche Eigenverantwortung zum Schutz ihrer Gebäude existiert.

Am Ende zogen alle Teilnehmer ein positives Resümee über das durchgeführte Hochwasseraudit.

Das FSB-Team für Öffentlichkeitsarbeit

Johannes Rennert, Dirk Kümmel, Christian Selig