Im Anschluss an die Neuwahl der Freien Sander Bürger (FSB) am 16. Oktober über die bereits im vorangegangenen Gemeindeblatt berichtet wurde, reflektierten die FSB-Gemeinderäte über das vergangene Jahr und stellten sich den Fragen der Anwesenden zur Verfügung.
Erschließung Obere Länge lässt hohe Kosten erwarten
So berichtete Dr. Jörg Kümmel unter anderem auch über die im Februar 2019 in öffentlicher Sitzung vorgestellte Erschließung der Oberen Länge, dem hier geforderten Regenrückhaltebecken und den damals bereits geschätzten Kosten von 887 T€, allerdings ohne Wasserversorgung. Die FSB-Gemeinderäte schätzen das Gesamtvolumen auf ca. 1-1,2 Mio. € und gehen davon aus, dass diese möglichen Kosten unmöglich von den betroffenen Grundstückserschließungsgebühren aufgefangen werden können, so dass ein erheblicher Teil bei der Gemeinde hängen bleiben würde. Die in den Raum geworfenen Fragen, wie diese Kosten dann umgelegt werden würden und ob es deshalb zu einer Erhöhung der Abwassergebühr kommen könnte, konnten die FSB-Gemeinderäte zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten.
Gemeindehaus Abriss ruht
Aufgrund der Anfrage eines Anwesenden, ob nun endlich klar sei, was jetzt mit dem Gemeindehaus in der Gartenstraße geschehen würde, erklärte Kümmel, dass nach fast dreijährigem Hin und Her der Abriss des Gemeindehauses im Februar mit Mehrheit im Gemeinderat beschlossen wurde. Ebenso mit Mehrheit beschlossen wurde auch ein Neubau an dieser Stelle unter Verwendung der alten Sandsteine. Bis dato sei aber nichts Weiteres bekannt geworden. Im Anschluss an Kümmel Erläuterungen erfolgte ein heftiger Meinungsaustausch der Anwesenden, sowie eine teils heftige Kritik einzelner Anwesender an den FSB-Gemeinderäten über die getroffene Gemeinderatsentscheidung. Schmitt, Kümmel und Krines stellten hierauf deutlich klar, dass es zum Grundprinzip einer Demokratie gehöre, dass Mehrheitsentscheidungen zu respektieren sind, mit dem derzeitigen Stand gelebt werden müsse und baten das Thema nicht erneut aufzukochen.
Es kommt immer auf den Blickwinkel an
Nachdem sich die Wogen wieder etwas geglättet hatten, ging Jörg Kümmel kurz auf die Thematik Infrarotstrahler in der Aussegnungshalle ein. Anschließend erklärte er den Anwesenden anschaulich, warum die Freien Sander Bürger den im Mai verabschiedeten Haushalt insgesamt anders beurteilten, als die beiden anderen Fraktionen. „Blickt man nur auf das Endergebnis, so hat das Jahr 2019 mit 442 T€ Zuführung zum Vermögenshaushalt ein scheinbar deutlich besseres Ergebnis als das Jahr 2018“, führte Kümmel aus, „schaut man aber, wie wir es getan haben, genauer hin, tritt ein deutlich anderes Ergebnis zu Tage.“ So ergibt sich aus der Tatsache, dass 2019 insgesamt 670 T€ Mehreinnahmen aus Kreisumlage und Schlüsselzuweisung zu berücksichtigen sind, die im Haushalt bereits zu einem Drittel aufgezehrt wurden, insgesamt ein negatives Ergebnis zu 2018. „Und genau darauf haben wir auch hingewiesen“, so Jörg Kümmel.
Verkehrsbelastung Seestraße
Weiter berichteten die FSB-Gemeinderäte, dass sich infolge der Sperrung der Maingasse für den Transport für Wasser zur Bewässerung der Weinberge eine nicht unerhebliche Steigerung der Verkehrsbelastung der Seestraße ergeben hat. FSB-Gemeinderat Kümmel erklärte in diesem Zusammenhang auch, dass einzelne Anwohner mit der Bitte für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 auf ihn zugekommen sind und er diesen Wunsch der Anlieger bereits im Gemeinderat vorgetragen hat, das Ergebnis aber derzeit noch offen stehe.
(Anmerkung d. Red.: Zwischenzeitlich konnte der Wille der Anwohner auf ein Tempolimit von 30 km/h in der Seestraße in einem heiß diskutierten und sehr knappen Ergebnis im Gemeinderat umgesetzt werden.)
Wasser- und Kanalsituation
Nachdem die FSB-Gemeinderäte kurz auf die bereits in der Bürgerversammlung vorgestellten Ergebnisse der Innenentwicklung und Einfriedungshöhen eingegangen sind, berichtete Johannes Krines, dass zwischenzeitlich eine Durchflussmengenprüfung der Wasserleitung in Teilen von Sand stattgefundenen hat. Im Rahmen dieser Prüfung, bei der er als Gruppenführer der Feuerwehr Sand mit anwesend war, konnte festgestellt werden, dass die, für eine gesicherte Brandbekämpfung notwendige Durchflussmenge stellenweise nicht erreicht wurde. „Hier müssen wir in naher Zukunft eine Lösung finden und umsetzen!“ so Krines. Die FSB-Gemeinderäte gehen davon aus, dass sich eine analoge Situation auch für andere Altteile von Sand ergeben könnte. Zusammen mit dem Kanal, welcher abschnittsweise untersucht werden wird, kommt hier eine größere Aufgabe auf Sand zu.
Am Ende der Versammlung bedankte sich der erste Vorsitzende der Freien Sander Bürger (FSB), Herr Dr. Jörg Kümmel, nochmals bei allen Anwesenden für die rege Diskussion zu den aktuellen Themen.
Die FSB wünscht hiermit allen Sander Bürgerinnen und Bürgern eine besinnliche Zeit, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2020.
FSB-Vorstand: Gabriele Haupt, Dr. Jörg Kümmel, Wolfgang Mühlfelder